Nach Schätzungsangaben gibt es in Polen 30 Tausend Autisten (daraus 20 Tausend Kinder und 10 Tausend Erwachsene). Die Isolation betrifft die Familien der Menschen mit Autismus, was insgesamt eine Gruppe von 100 Tausend Personen ausmacht. Die Erkrankungszahl nimmt stets zu, obwohl die Ursachen dieses Krankheitsbildes nicht vollständig bekannt sind.
I. Diagnose und TherapieEine frühe Diagnose (d. h. bis zum 3. Lebensjahr) und eine intensive Therapie sind unentbehrlich, damit Menschen mit Autismus eine Chance auf ein normales Leben haben. Heutzutage ist die Situation Kinder, Jugendliche, und erwachsener Menschen mit Autismus dramatisch schlecht. Unten stellen wir grundsätzliche Probleme im Bereich der
Diagnose und Therapie vor, mit welchen sich die mit der Krankheit ihrer Kinder kämpfenden Eltern auseinandersetzen müssen.
- Der Mangel an der Diagnose
Weil sowohl die Gesellschaft als auch die erkennenden Ärzte wenig vom Autismus wissen, werden viele Menschen mit Autismus überhaupt nicht diagnostiziert, oder sie werden falsch diagnostiziert.
In Polen folgt eine Diagnose bei der Mehrheit von Kindern viel zu spät. Wegen des Mangels an Diagnosezentren, muss man durchschnittlich auf den ersten Besuch bei den Spezialisten von 6 Monaten bis zu einem Jahr warten. Das durchschnittliche Alter einer diagnostizierten Person (es betrifft ausschließlich die Kinder), beträgt ca. 4, 5 Jahre.
Unter den mit erkanntem Autismus erkrankten Kindern hat nur jedes Zweite eine ständige Betreuung in einer Facheinrichtung (Beratungsstelle) gewährleistet. In vielen Zentren muss man auf den Therapiebeginn sogar über ein Jahr warten.
- Große Entfernung von der Facheinrichtung
Durchschnittlich 92 Km.
II. Bildung der Menschen mit AutismusImmer noch gibt es viele ungelöste und mit der Bildung der Autisten verbundenen Probleme. Sie betreffen nicht nur den Mangel an rechtlichen Lösungen, sondern vor allem die Praxis ihrer Anwendung.
Das ungelöste Problem bleibt:
- Der Mangel an den Bildungsprogrammen, die den spezifischen Bedürfnissen der Menschen mit Autismus entsprechen würden
- Der Mangel an ausgebildetem Personal
- Der Mangel an Integrationsschulen (allgemeinbildende Lyzeen sind darauf nicht vorbereitet, die Schüler mit Autismus aufzunehmen)
Gesellschaftliche Barrieren. Es erlediegen immer noch nicht alle Gemeinden ihrer Aufgaben, wenn es um das Organisieren und die Betreuung der behinderten Kinder (darin auch die Kinder mit Autismus) auf dem Weg zur Schule und zurück geht. Viele Kindergärten und Schulen wollen autistische Kinder nicht aufnehmen. Obwohl, dass es Gesetzte (u. a. im Gesetz über das Bildungswesensystem) gibt, die behinderten Kindern und Jugendlichen den Zutritt zu jedem Schultypus garantiert. Die Angst vor dem Einlassen
"der Personen von draußen" auf den Schulgebiet verursacht, dass die von den Eltern versicherten Volontäre-Assistenten der Schüler mit Autismus nicht eingelassen werden.
III. Die Situation auf dem ArbeitsmarktWeil es ganz viele Schwierigkeiten im gesellschaftlichen Funktionieren und im Kommunizieren mit anderen Menschen gibt, wird die Teilnehme der autistischen Menschen am sozialen Leben, im besten Fall, mit dem Schulabschluss beendet. Indem sie sich nur auf sich verlassen müssen, kommen sie überhaupt nicht zurecht auf dem Arbeitsmarkt. Weil sie in der gesellschaftlichen Isolation bleiben, verlieren sie langsam die in der Schule erworbenen Fertigkeiten und werden fast 100%ig von der medizienischen und sozialen Betreuung abhängig. Das hat zur Folge, dass man erhebliche Ausgaben aus den öffentlichen Geldmitteln tragen muss. Man muss unterstreichen, dass erwachsene Menschen mit Autismus arbeiten könnten und möchten, wenn sie Hilfe bekämen.
*Der Text kommt aus dem durch SYNAPSIS Fundation herausgegebenen Bulletin:
Autismus in Polen herausgegeben von Agnieszka Rymsza und Andrzej Czajkowski.